LICHT, RAUM UND TRANSZENDENZ
Kirche St. Anton, Höttingen, Zürich (CH)

Foto (c) Marco Schmid 31.03.2025
Fotos (c) Elke Maier 8.4.2025
In der Kirche St. Anton in Zürich ist aktuell eine Rauminstallation unter dem Titel LICHT, RAUM UND TRANSPARENZ zu sehen, welche die Künstlerin Elke Maier im Zeitraum von 31. März bis 13. April 2025 in einem sehr arbeits- und zeitintensiven Entstehungsprozess realisiert hat. Dabei hat sie hoch oben am großen Fenster zwischen den
Orgelpfeifen auf der Orgelempore auf einem Gerüst stehend unzählige haarfeine weiße Fäden angeknüpft, die sie einzeln in hunderten von Fäden und tausenden von Metern (ca. 30.000 m) durch die gesamte Längsachse der
Kirche nach vorne zum Hochaltar hin gespannt hat und Faden für Faden an den erhabenen Händen der beiden Priesterinnen (Messing), die
links und rechts neben dem Tabernakel mit Kruzifix in der
Mitte der jeweils 3 Figuren des Reliefs stehen und welche selber
wiederum links und rechts von je einer Engelsfigur (Gips) umgeben werden, angeknüpft hat. Alle
Fäden konvergieren in den Händen der beiden Priesterinnen in der
Mitte.
Oben, am Großen Fenster hingegen, vor allem im Gegenlicht, kann man die Befestigungspunkte der Fäden kaum erkennen. Es scheint als kämen die Fäden von außen aus dem Unendlichen Raum bzw. als würden sie die Fensterscheibe durchdringen.
Da sie jeden einzelnen Faden von einem Ende des Raumes zum anderen führen musste, um ihn unter Spannung in höchster Präzision zu positionieren zu justieren und zu fixieren, dauerte es rund 200 Stunden bis sie ihr Werk vollenden konnte.
Die Fäden sind so haarfein, dass sie zwischen Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit oszillieren und erst in Dialog mit dem einfallenden Sonnenlicht zur Erscheinung kommen.
Durch die Vielzahl der Fäden entsteht eine Vielzahl an Reflexionen des einfallenden Sonnenlichtes und dadurch sehr hohe Grade an Lichtintensität im Inneren des Raumes, in Bereichen, wo normalerweise überhaupt kein Licht erkennbar wäre.
"Scheint die Sonne durch die Fenster (Wenn morgens um circa 8:30 Uhr die ersten Sonnenstrahlen durch die Fenster auf die Fäden treffen, erstrahlen die Fäden, indem sie das Licht reflektieren, ohne direkten Sonnenlichteinfall hingegen (Nachmittags) treten die Fäden ins Halbdunkel der Kirche zurück, man sieht sie nicht, sie sind aber dennoch da."
Da die Sonne im Laufe des Tages wandert, sind immer wieder andere Partien der Fadeninstallation erleuchtet oder unsichtbar."
Sie begegnen von sich her, prozesshaft, unverfügbar. (APPARITION)
Dabei handelt es sich nicht um eine punktuelle Intervention, sondern um eine Entwicklung des Werkes von Anfang an in kontinuierlichem Dialog mit dem Raum und dem im Raum wandernden Licht, wobei die Form des Werkes noch die prozessuale Bewegung seiner Entstehung erkennen lässt.
"Ich denke Form als der sichtbare Niederschlag von Spuren einer Bewegung (des Lichtes) im Raum. Gestalt und Raum bilden keine entgegengesetzte Polarität, sondern ein Kontinuum beide gleichermaßen durchwirkender Bewegungen des Lichtes, die sich im Übergang von einem zum anderen vollziehen und sich als Verwandlung vollziehen müssen."
Die unzähligen Fäden schaffen einen offenen transparenten Raum, der selbst keine Grenze hat und innerhalb architektonischer Grenzen ein Moment der Unendlichkeit schafft.
Das Projekt wurde am 12. April eröffnet und ist bis Dezember 2025 zu sehen.
Das Video zur Lichtinstallation von St. Anton ist auch auf Instagram publiziert.
https://www.instagram.com/insights/media/3612827619159735896/
https://www.swisstransfer.com/d/15a0fb32-abc8-411b-b286-418379fb9725
Ansonsten hier der generische Link dazu: